Herbsttagung „Romeo und Julia“ 20. bis 22. November 2020 in Weimar
Unser Tagungsthema „Romeo und Julia“ gewinnt ungeahnte Aktualität. Werden im fünften Akt doch Friar John und sein Mitbruder in Mantua unter dem Verdacht, sich in einem Haus zu befinden, in dem die ansteckende Pest wütet, dort eingesperrt und so daran gehindert, Romeo die Briefe zu überbringen, in denen Friar Laurence ihn über den nur scheintoten Zustand Julias aufklärt. Die Konsequenzen dieser Zwangsquarantäne sind, wie wir wissen, für die Liebenden fatal.
Mit „Romeo und Julia“ greifen wir aber auch die Tradition der Herbsttagungen auf, die sich der intensiven Auseinandersetzung mit einem ausgewählten Stück Shakespeares widmen. Zugleich schließt sich das Thema sehr gut an das unserer ursprünglich geplanten Frühjahrstagung in Bochum „Shakespeare und Tanz “ an. Zu Beginn wird Julia Bührle aus Oxford über „Romeo und Julia als Ballett“ sprechen. Der Abend wird von einer musikalischen Soirée gestaltet werden, in der die Sängerin Carolanne Wright und der Gitarrist Patrick Pagels Werke zum Tagungsthema darbieten.
Der nächste Tag beginnt mit einer botanischen Führung durch den Park an der Ilm durch unser Mitglied Stephan Schneckenburger, dem Direktor und wissenschaftlichen Leiter des Botanischen Gartens Darmstadt, der vielen von Ihnen ja bereits durch seine Ausstellung zu „Shakespeares Pflanzen“ und seine Einführung unserer Bochumer Tagung zu „Shakespeares Grünen Welten“ im Jahr 2016 in lebendiger Erinnerung ist.
Die Vorträge des Samstags widmen sich einer Vielzahl von originellen Interpretationszugängen zu unserem Stück. Russell Jackson aus Stratford-upon-Avon, der langjährige literarische Berater unseres Ehrenpräsidenten Sir Kenneth Brannagh, der u.a. dessen berühmte Filmproduktionen mitbetreut hat, wird in seinem Vortrag zu ‚Romeo and Juliet in performance: energy, pace and the Mercutio factor‘ die medialen und performativen Dimensionen des Stückes adressieren. Angelika Zirker aus Tübingen wird im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts zur „Ästhetik gemeinschaftlicher Autorschaft in Romeo and Juliet“ sprechen, und die Jenaer Germanistin Alice Stasková wird das Drama im Lichte seiner immensen Wirkung auf die deutsche Klassik, insbesondere Schiller und Kleist betrachten.
Auf dem Podium diskutieren die Theaterwissenschaftlerin Monika Woitas (Ruhr-Universität Bochum) und Ester Ambrosino (Tanztheater Erfurt).
Nach der Verleihung des diesjährigen Martin Lehnert-Preises endet der Weimarer Teil der Tagung gegen 17:00. Überdies wird es Ihnen am Sonntag möglich sein, vom heimischen Schreibtisch zwei weitere Programmpunkte zu verfolgen. Im Forum „Shakespeare und Schule“ wird Maria Marcsek-Fuchs von der TU Braunschweig aktuelle Einblicke in Möglichkeiten, Romeo and Juliet im kreativen online-Unterricht zu behandeln geben, und im Shakespeare-Seminar werden junge WissenschaftlerInnen ihre Beiträge vorstellen und diskutieren. Beide Programmteile werden über eine Internetplattform angeboten werden. Die entsprechenden Zugänge werden allen angemeldeten TeilnehmerInnen rechtzeitig zugesandt. Wir bitten alle TagungsteilnehmerInnen, ob live oder online, sich zu registrieren. Als Entgegenkommen seitens unserer Gesellschaft würden wir in diesen schwierigen Zeiten einmalig auf die Erhebung von Tagungsgebühren verzichten.
Hier können Sie den Programmflyer sowie den Einladungsbrief der Präsidentin herunterladen.
Anmeldeformular
list of participants
Teilnehmer gesamt: 18, davon veröffentlicht: 14- Balz Engler, Basel, Schweiz
- Maria Marcsek-Fuchs, Braunschweig (Technische Universität BS), Deutschland
- Anke Schneider, 10243 Berlin, Deutschland
- Ursula Roth, Köln, Deutschland
- Cornelia Savelsberg, Nürnberg, Deutschland
- Petra Beste, Dortmund, Deutschland
- Elisa Leroy, München, Deutschland
- Valentina Finger, München, Deutschland
- Andreas Ziegler, Parndorf, Oesterreich
- Brigitte Anthes-Kettler, Köln, Deutschland
- Geneviève Wehner, Flehenberg, 83 in 42489 Wülfrath, Deutschland
- Christine Thiele, Hundisburg, Deutschland
- Ina Theobald, Landshut, Deutschland
- Tina Scheffler, Stade, Deutschland